Finn Gehrsitz: Crash des Teamkollegen verhindert sicheres Podium in Barcelona

Finn Gehrsitz: Crash des Teamkollegen verhindert sicheres Podium in Barcelona

Zeitweise war das Team in der LMP3-Klasse der ELMS auf Platz eins unterwegs

Unter der Sonne von Barcelona schien es für das Team United Autosports so richtig gut zu laufen. Das vier Stunden lange Rennen in der European Le Mans Series (ELMS) sorgte für eine Menge Spektakel und das eingespielte Fahrer-Trio hatte eine starke Pace, weshalb der LMP3 mit der Startnummer 2 zeitweise auf Platz eins der Klassenwertung lag. Finn Gehrsitz sah sich schon auf dem Podium, jedoch warf ein Crash seines Teamkollegen die bärenstarke Mannschaft zurück.

Schon im Freien Training war klar, Bailey Voisin, Josh Caygill und Gehrsitz sind auf dem berühmten Formel-1-Kurs vorne bei der Musik. Voisin platzierte den Le-Mans-Prototypen im Qualifying auf den dritten Startplatz und sorgte so für eine gute Ausgangslage für das Langstreckenrennen in Barcelona. Auch die Anfangsphase des Rennens verlief mehr als vielversprechend.

Den Start fuhr der Bronzefahrer Caygill, der sich die ersten 1,5 Stunden auf Platz zwei festsetzte und sogar zeitweise an die Spitze des Feldes schob. Die Pace war da und das Team rechnete schon mit einem Podiumsplatz, da auch Caygill und Gehrsitz das Potenzial hatten, das Auto an der Spitze zu halten und die Konkurrenz abzuschütteln. Jedoch war das Glück nicht auf der Seite der United-Autosports-Truppe.

Das Reifenmanagement machte Caygill dann einen Strich durch die Rechnung: Er drehte sich gleich dreimal und krachte bei seinem letzten Ausrutscher sogar in die Streckenbegrenzung. Das warf das Team weit zurück, da die Pace aufgrund der Beschädigungen nicht mehr stimmte und die Konkurrenz rund zwei Sekunden schneller war. Auch Voisin hatte keine Chance, mit dem Feld mitzuhalten, übergab das Auto dann trotzdem an Gehrsitz.

Der Youngster aus Stuttgart gab sein Bestes, um Schadensbegrenzung zu betreiben und donnerte schnellstmöglich um den Kurs. Jedoch sah die Rennleitung eine Gefährdung durch das beschädigte Auto und holte es mit der bekannten Spiegelei-Flagge (orangener Punkt auf schwarzem Grund) an die Box, um Pflichtreparaturen vornehmen zu lassen. Dabei verlor das Team insgesamt vier Runden, weshalb es letztlich nur für Rang neun in der LMP3-Wertung reichte.

“Wir dachten, dass wir es endlich schaffen würden”, so ein enttäuschter Gehrsitz nach dem Rennen, der trotzdem eine Menge Potenzial sieht. “Wir hatten die Pace, nicht nur auf das Podium zu fahren, sondern auch um den Klassensieg mitzukämpfen. Das hätte der Durchbruch sein können, jedoch hatten wir einfach kein Glück. Jetzt heißt es, Mund abwischen und den Fokus auf das nächste Rennen in Belgien legen. Ich freue mich riesig auf das nächste Rennen und bin mir sicher, dass wir das Ziel, in die Top 3 zu fahren, noch erreichen werden.”

Der nächste Lauf der ELMS 2022 findet am 5. und 6. September auf der berühmten Ardennen-Achterbahn im belgischen Spa-Francorchamps statt. Vor dem vorletzten Lauf der Saison liegt das United-Autosports-Trio auf dem siebten Platz der Teamwertung. Das Finale geht am 6. Oktober im portugiesischen Portimao über die Bühne. Der 17-Jährige hat also noch zwei Chancen, sein großes Potenzial in ein Topergebnis umzumünzen.